Bereits seit einiger Zeit wird hierüber innerhalb der CDU diskutiert, zuletzt sprach der Generalsekretär der Bundes-CDU in einem Interview mit der Berliner Szenezeitung „taz“ vom Ziel parteiinterner Parität.

„Als Partei setzen wir uns seit jeher dafür ein, Einsatz- sowie Leistungsbereitschaft, Qualität und Qualifikation abzuverlangen und zu fördern. Daher sollten wir weder Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierung regelmäßig als Entscheidungsmerkmale für Personalentscheidungen heranziehen. Wenn wir von diesem Prinzip abweichen, sollten wir hierüber alle Mitglieder entscheiden lassen“, so Lukas Brandscheid, der Kreisvorsitzende der Jungen Union Rheingau-Taunus, die den Antrag unter anderem mit zehn weiteren Kreisverbänden sowie einem Bezirksverband eingereicht hat. „Die Entscheidung über die Einführung einer verbindlichen Quotierung für Vorstände hätte für jede Arbeitsebene der CDU große Auswirkungen. Die Tragweite der Konsequenzen einer solchen Entscheidung sollten nicht unterschätzt werden. Daher sollten hierüber diejenigen entscheiden, die unsere Partei ausmachen und das sind unsere Mitglieder“, so Brandscheid weiter. Dieser Argumentation folgten auch die 212 Delegierten, die den Dringlichkeitsantrag mit überwältigender Mehrheit bei lediglich vereinzelten Gegenstimmen beschlossen.

Ministerpräsident Boris Rhein möchte Parteiarbeit attraktiver gestalten

Die Junge Union in Hessen setzt sich bereits seit Jahren gegen jegliche Formen parteiinterner Quotierung ein. Auf dem Landesparteitag der hessischen CDU setzte die Nachwuchsorganisation 2018 sogar einen Antrag zur Abschaffung sämtlicher parteiinterner Quoten durch. Auch der frisch gewählte Ministerpräsident und designierte CDU-Landesvorsitzende Boris Rhein argumentierte im Rahmen des Landestages der Jungen Union gegen die Einführung einer Quotierung. Stattdessen forderte er, das Engagement innerhalb der Partei grundsätzlich attraktiver und flexibler zu gestalten, um mittel- und langfristig nicht nur mehr Frauen, sondern auch mehr junge Menschen wieder dafür zu begeistern, sich politisch und innerhalb der Union einzubringen.

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