Im Rahmen ihrer Wahlkampftour zur Kommunalwahl am 14. März hat sich die Junge Union Rheingau-Taunus am Samstagvormittag (06.02.2021) mit der Bürgerinitiative „Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V.“ ausgetauscht. Das gut anderthalbstündige Gespräch fand digital statt. Im gemeinsamen Austausch entdeckten die politische Jugendorganisation und die Bürgerinitiative viele inhaltliche Gemeinsamkeiten, so war man sich beispielsweise darüber einig, dass das Mittelrheintal vom extremen Güterlärm entlastet werden müsse und zugleich die Kapazitäten für den Personenverkehr ausgebaut werden sollten.

In einer Präsentation gab der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative, Wolfgang Schneider aus Oestrich-Winkel, dem CDU-Nachwuchs zunächst einen Überblick über die aktuelle Lärmsituation im Rheingau. Dabei machte er deutlich, dass gut 200.000 Züge pro Jahr durch das Mittelrheintal führen, die dabei bis zu 114 Dezibel laut sein könnten: „Durch die enorme Frequentierung der Strecke gibt es auch nachts keine Ruhe. Die Schläge und Erschütterungen sorgen für Schäden an der Bausubstanz, mit denen die Anlieger zurechtkommen müssen. Bei dieser Menge an Gefahrstoffen, die zudem mit hoher Geschwindigkeit mitten durch Städte und Gemeinden transportiert werden, ist ein hohes Unfall- und Katastrophenrisiko vorhanden. Hier verlangen wir, dass schnellstmöglich eine bewohnerfreundliche Abhilfe geschaffen wird“, so Schneider.

„Der Rheingau und das Mittelrheintal sind wichtige Bestandteile unseres Kommunalwahlprogramms. Die Junge Union fordert nicht nur eine Rheinbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim, sondern auch eine Lärmentlastung für die Bewohner des Rheingaus. Dass eine der Hauptgüterverkehrsachsen Europas mitten durch das dicht besiedelte Mittelrheintal führt, ist nicht mehr zeitgemäß. Durch den steigenden Schienengüterverkehr der letzten Jahre wird die Belastung weiter erhöht. Deswegen setzen wir uns ganz klar für eine eigene Güterstrecke zwischen dem Raum Köln und dem Rhein-Main-Gebiet ein“, so der JU-Kreisvorsitzende und Spitzenkandidat Lukas Brandscheid, der auf Listenplatz zehn der CDU-Liste für den Kreistag kandidiert.

Dass eine Alternativtrasse dabei ein Generationenprojekt ist, machte Sebastian Willsch, der bereits dem aktuellen Kreistag angehört und erneut auf Listenplatz 29 kandidiert, deutlich: „Leider ist es so, dass Infrastrukturprojekte in Deutschland extrem langwierig sind. Oftmals dauert es, selbst wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, mindestens zehn Jahre, bis der erste Bagger rollt. Für uns heißt das, dass wir die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger im Rheingau auf mehreren politischen Ebenen verfolgen müssen. Einerseits müssen wir uns lokal immer wieder für eine Alternativtrasse stark machen und diese Forderung auch nach oben transportieren, andererseits müssen wir auf höherer politischer Ebene gleichzeitig dafür sorgen, dass Prozesse beschleunigt werden“, so der 31 Jahre alte Bauingenieur.

Zugleich erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative Schneider, dass sich die Initiative nicht generell gegen den Zugverkehr im Rheingau ausspreche: „Die Personenzüge sind wesentlich leiser als die oftmals jahrzehntealten Güterwägen. Dementsprechend ist der Personenverkehr auch mit wesentlich geringerer Anwohnerbelastung verbunden. Unter dem Strich sollten die Kapazitäten für den Personenverkehr im Rheingau weiter ausgebaut werden, denn nur so kann eine attraktive Anbindung unserer schönen Heimat an die Metropolregion Rhein-Main und damit die Attraktivität für Bewohner, Tourismus und Wirtschaft gewährleistet werden.“

Zum Abschluss des Austauschs vereinbarten die Vertreter der Jungen Union und Herr Schneider, miteinander in Kontakt zu bleiben: „Es ist gut, dass der Gesprächsfaden heute geknüpft werden konnte. Im Sinne einer gemeinsamen Zusammenarbeit in Form von Koordination und Kooperation für ein leiseres Mittelrheintal sollten wir den Faden zudem nicht abreißen lassen. Wir hoffen auf ein starkes Ergebnis unserer JU-Kandidaten am 14. März, damit wir uns flächendeckend im gesamten Rheingau sowie dem Kreistag für eine Entlastung des Mittelrheintals einsetzen können“, so der Kreisvorsitzende Brandscheid abschließend.

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