Nachdem die Widrigkeiten, mit denen sich die Bürger des Rheingau-Taunus-Kreises dieser Tage bei der Zulassung eines neuen Fahrzeuges herumplagen müssen, bereits in der vergangenen Woche aufgrund einer Pressemitteilung der Jungen Union das Interesse von Hitradio FFH hervorgerufen haben, hat sich zu Beginn der neuen Woche nichts verändert: Weiterhin kommen dutzende Menschen Stunden vor der Öffnung der Zulassungsstelle, um eine der begehrten Wartemarken erlangen zu können. Wer am Montagmorgen um kurz nach sechs Uhr auf den Parkplatz der Kreisverwaltung fuhr, sah bereits eine Schlange von etwa einhundert Metern Länge – dabei öffnet die Zulassungsstelle erst anderthalb Stunden später.

Grund genug für die Junge Union, erneut tätig zu werden und die Missstände öffentlich anzukreiden. Weiterhin fordert die größte politische Jugendorganisation im Rheingau-Taunus-Kreis, die Öffnungszeiten der Zulassungsstelle bedarfsgerecht auszuweiten: „Kaum jemand kann es sich leisten, fünf Wochen auf einen Online-Termin bei der Zulassung zu warten. Entweder muss der Kreis zugelassene Ersatzfahrzeuge zur Verfügung stellen, oder eine Lösung für die unhaltbaren Zustände finden. Eine Öffnung in die Nachmittags- und Abendstunden darf nicht pauschal ausgeschlossen werden. Hier muss der Landrat endlich aktiv werden und die DDR-ähnlichen Zustände beseitigen“, so der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Lukas Brandscheid.

Landrat Kilian meldete sich in der vergangenen Woche auf Anfrage von FFH aus seinem Urlaub wie folgt zu Wort: „Ich habe Verständnis dafür, dass Mitbürger verärgert sind, wenn sie in einer Schlange lange stehen müssen, um ihr Kraftfahrzeug an- oder umzumelden.“ – Doch statt der Ankündigung, die Organisation der Zulassung zu überdenken, die Öffnungszeiten auszuweiten und damit sicherzustellen, dass wenigstens jeder der Wartenden auch drankommt, flüchtet sich Kilian in Ausreden: Der Wartebereich in der Zulassungsstelle sei zu klein. Diese unilaterale „Ist-Mir-Egal-Mentalität“ des Chefs der Kreisverwaltung ruft beim CDU-Nachwuchs massives Unverständnis hervor: „Wenn Herr Kilian in den letzten Wochen auf dem Weg zu seinem Büro mal über den Parkplatz seiner Kreisverwaltung gelaufen wäre, wüsste er, dass der Wartebereich nicht Teil des Problems ist. Zudem wird der Wartebereich ja auch nicht größer, wenn er nur montags und mittwochs zwischen 7:30 und 12:00 Uhr genutzt wird“, so der JU-Kreisvorsitzende Lukas Brandscheid.

„Von einem Landrat, der seit seinem Amtsantritt einen Fahrer hat und sich mit derlei profanen Problemen wie der Zulassung eines KFZ nicht mehr selbst befassen muss, vor seiner Wahl jedoch mit dem Slogan „Meine Partei sind die Bürger“ geworben hatte, hätte ich ehrlich gesagt mehr Wille erwartet, den Bürgern die Odyssee vor der Kreisverwaltung zu ersparen – im Landkreis Limburg-Weilburg erhält man innerhalb weniger Tage einen Termin, dort wird allerdings auch nachmittags gearbeitet“, so Brandscheid abschließend.

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